Sicherheit – Entführungen - Terrorismus
Als ich mich im Herbst 2002 für zwei
Monate in Deutschland aufhielt, organisierten Freunde eine
kleine Veranstaltung in Kassel mit Infos über die Philippinen
generell, über die Philippinen als Reiseland und meine
Erfahrungen als "Auswanderer".
Als ich fragte, welche Themen die
Anwesenden am meisten interessieren, stand das Thema Sicherheit
mit ganz oben auf der Info-Wunschliste. Die Entführung eines
deutschen Ehepaars durch die Terroristen der Abu-Sayaf war
damals noch nicht allzu lange her.
Konflikte strikt regional begrenzt
Die Philippinen sind ein Archipel, der
aus 7107 Inseln besteht. Sie erstrecken sich über eine Länge
von etwa 2000 Kilometern. Die hinsichtlich der Sicherheit
problematische Zone liegt im Süden des Landes, die Konflikte
sind im Bereich der Sulu-Inseln am ausgeprägtesten. Die dort
aktiven Banden sind äußerst gefährlich, brutal und rücksichtslos;
die Regierung unternimmt erhebliche Anstrengungen. dieses
Problem zu lösen.
Von Reisen in die äußersten Süden des
Landes (und ganz besonders in den Bereich der Sulu-Inseln)
wird daher bis auf weiteres dringend abgeraten. Die Hauptinsel
Luzon, die Inselgruppe der Visayas, Mindoro und Palawan können
dagegen als weitgehend sicher gelten.
Es gibt auch in anderen Landesteilen
noch mittlerweile eher kleine Rebellengruppen, allen anderen voran
die NPA (New People's Army), die aber in der Regel sehr bemüht
sind, Ausländer und andere Unbeteiligte nicht in
Auseinandersetzung mit hineinzuziehen.
In der Regel sicherer als eine deutsche Großstadt
Im allgemeinen sind die Philippinen ein
ungefährliches Reiseland, und mit Bestimmtheit in den
allermeisten Gegenden sicherer als so manche Ecke Frankfurts oder
Hamburgs. Von New York gar nicht zu reden. Vor allem im ländlichen
Bereich sind die Leute ungemein freundlich, entgegenkommend, höflich
und hilfsbereit und freuen sich ganz offensichtlich, ausländischen
Reisenden zu begegnen.
Was würden wir in Deutschland von einem,
sagen wir einmal, Australier halten, der Bayern als Reiseland
deswegen ablehnt, weil es, beispielsweise, wenige hundert
Kilometer südlich im Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens immer
noch Gegenden gibt, in denen man seines Lebens nicht sicher
ist? Wir würden ihn, mit Recht, für einen Dummkopf halten.
Die geschilderte Situation ist mit der
auf den Philippinen durchaus vergleichbar. Die Sulu-Inseln
liegen nicht nur 2000 Kilometer von meinem Wohnort
Tuguegarao entfernt, sondern auch auf ganz anderen Inseln. Ich
lebe seit fast drei Jahren auf den Philippinen: ich verstecke
mich nicht, wer wissen will, wo ich wohne, braucht mir nur zu
folgen. Ich gehe häufig alleine in den Wald und in die Berge.
Nie ist mir irgend etwas passiert, nie wurde versucht, mich zu
bestehlen. Ich bekomme hier nichts von irgendwelchen
Konflikten im Süden mit, außer dem, was in der Zeitung
steht.
Ein Beispiel: ein Europäer ist hier in
Tuguegarao geschäftlich recht erfolgreich und hat sich einen
florierenden Großhandel aufgebaut. Sicher wäre der ein
lohnendes Ziel für eine Entführung, zumindest aus der Sicht
eines Filipinos mit 3000 Peso (60 Euro) Monatseinkommen oder
weniger. Der Mann lebt seit 20 Jahren unbehelligt hier in
Tuguegarao.
Die Philippinen - ein überwiegend sicheres Reiseland
Ich denke, ihr merkt schon, worauf ich
hinauswill: die Philippinen im allgemeinen sind nach meiner
aufrichtigen Überzeugung ein sicheres Reiseland, genauso
sicher wie Spanien, Italien oder Griechenland. Ansonsten
gelten auch hier, genauso wie überall sonst auf der Welt,
bestimmte Regeln, die man einhalten sollte, will man nicht
Spitzbuben herausfordern, aktiv zu werden. Gute Hinweise zu
diesem Thema findet man z.B. im Reise-Handbuch Philippinen
von Jens Peters.
Die Philippinen brauchen Touristen.
Reisende sind offensichtlich sehr willkommen. Es gibt jede
Menge gute Gründe für Reisende mit den verschiedensten
Interessen, die Philippinen zu besuchen, und ich werde in den
nächsten Monaten auf diesen Seiten einige davon beschreiben.
Und es gibt keinen ernsthaften Grund, die Philippinen
zu meiden, mit Ausnahme der südlichsten Inseln.
Wer noch Fragen zu diesem Thema hat, kann
gerne eine Mail an mich schicken - vielleicht wird ja eine
kleine FAQ draus. mailto:bert_marco@schuldes.org
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