Reisen, Leben und Wandern auf den Philippinen

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Mit dem Schlauchboot durch die Schlucht von Callao


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Da schulfrei war, haben wir die Chance genutzt, unser Schlauchboot, das ich noch in Deutschland extra für die Philippinen bei eBay ersteigert hatte, auszuprobieren. Das Boot ist genau richtig: leicht genug, dass ich das Boot allein kurze Strecken tragen kann, aber doch so stabil, dass auch mal etwas kräftigere Grundberührung nicht gleich die Bootshaut aufreißt. 

Der Zusammenbau verlief problemlos und die Aktion brachte natürlich die obligaten erstaunten Zuschauer ein. Aber schon ruderten wir den Pinacanauan River hinauf. 

Die Schlucht von Callao

Bei Callao beginnt der erste niedrige Bergzug der Sierra Madre, dahinter folgen weitere, immer höhere Wellen, die sich schließlich bis 1800 Meter hoch auftürmen - von fast Meereshöhe, wohlgemerkt. Der erste Bergzug, die Penablanca Limestone Formation, ist etwa 350 Meter hoch; an einer Stelle wird er von einem immer klaren Fluss durchschnitten, dem Pinacanauan River. 

Am Fuß dieses Bergrückens liegt der Ort Callao mit den berühmten Callao Caves - den Höhlen von Callao. Die Berge bedeckt in den niedrigen Lagen teils sekundärer Regenwald, teils Buschwerk. In den Höhenlagen findet man eine eher spärlich bewachsene, aber dennoch sehr reizvolle karstähnliche Landschaft. Wo der Fluss die Kalkberge durchbrochen hat, steigen die Wände bis zu 200 Meter steil, teils senkrecht, auf. Sowohl von oben als auch von unten gibt dies beeindruckende Ausblicke.

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Einsame Dörfer, nur mit dem Boot erreichbar

Normalerweise kommt man den Fluss nur mit der Bangka, dem langen Holzboot mit Außenborder, hoch und für "specials" mit Touristen kassieren die Bangkeros ganz nett: 600 Peso pro Boot muss man wohl mindestens hinlegen, wenn man dort hin gebracht (und später wieder abgeholt werden möchte), wo wir hingerudert sind. 

Es gibt auch einen regulären Fracht- und Personenverkehr: Die Dörfer im Tal hinter den Bergen lassen sich nur mit dem Boot erreichen. In einem dieser oft bis zum letzten Sitzplatz gefüllten Boote mitzufahren, ist natürlich bedeutend billiger. Allerdings muss man sich dann auf erhebliche Wartezeiten gefasst machen. Das entfernteste Dorf wird gar nur einmal wöchentlich angefahren.

Ein Fluss zum Baden und Schwimmen

Der Fluss ist meist seicht, und nur selten verliert man den Grund unter den Füssen. Trotzdem gibt es genug Stellen, an denen man wunderbar schwimmen kann. Das Wasser ist extrem sauber, die Strömung nur mäßig, so dass auch ungeübte Schwimmer keine Probleme bekommen - außer bei Hochwasser. Vor allem aber genossen wir die Möglichkeit, überall halten und schauen oder auch mal Baden zu können. 

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Allerdings hatte ich die Möglichkeiten des Ruderns überschätzt. Stellenweise war die Strömung auf diese Weise einfach nicht mehr zu überwinden. Da blieb nur eins: bis an die Schultern ins Wasser und das Boot mit Familie flussaufwärts schieben und ziehen. Und mir nebenbei einen wunderbaren Sonnenbrand fangen Zwei kleine Stromschnellen ließen sich auch so nicht mehr überwinden, hier hieß es dann für alle aussteigen und ein Stückchen laufen, während ich das leere Boot flussaufwärts zog.

 

Naturschönheit

Die hohen Kalkfelsen, alles erdgeschichtlich sehr junge, ehemalige Korallenriffe, in denen man oft noch die verschiedenen Korallenarten deutlich unterscheiden kann, bilden häufig Überhänge, sind von zahlreichen Höhlen durchzogen, und am Flussufer krallen sich Bäume auf geradezu abenteuerliche Weise mit ausgedehnten Wurzelgeflechten an den Steilufern fest. In den Felsen gibt es dann gelegentlich großflächige Spiegelungen der sich kräuselnden Wasseroberfläche, so dass die sowieso schon bizarren Oberflächen der Felsen zusätzlich von lebhaften Lichtspielen illuminiert werden. An anderen Stellen bedeckt tropischer Regenwald die Steilhänge.

Zwischendurch immer wieder schwimmen - und die Fauna bewundern. Neben verschiedenen Fischen, unter anderem auch kleinen Welsen, entdeckten wir Muscheln, Krabben und kleine und große Süßwassergarnelen (Shrimps) - alles Beweise dafür, dass das glasklare Wasser tatsächlich Trinkwasserqualität hat. 

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Nach schwungvoller Rückfahrt über die Stromschnellen kamen wir am späten Nachmittag wieder am Ausgangspunkt unseres kleinen Abenteuers an. 


Copyright © für alle Texte und Photos, wenn nicht anders angegeben, 2004 by Bert M. Schuldes